von José Arce
Die Hundeleine
Nur wenn man den Hund als das erkennt, was er ist, kann man ihm auch beim Spazierengehen zeigen, dass er uns vertrauen kann und an unserer Seite sicher ist. Dazu sollte der Mensch aber kein Problem mit Freiheit haben. Ein großes Problem ist, dass viele Menschen schon von Grund auf eine negative Beziehung zur Hundeleine haben. Diese Menschen sind oftmals davon überzeugt, dass die Leine etwas Schlechtes für ihren Hund bedeutet. Doch so können sie ihrem Hund dann keine Sicherheit geben. Diese innere Einstellung führt nämlich dazu, egal ob der Hund mit oder ohne Leine läuft, dass diese Menschen Schwierigkeiten haben, ihrem Hund Sicherheit zu vermitteln.
Die Beziehung mit dem Spaziergang stärken
Dass Sie Ihren Hund sicher und verantwortungsvoll an der Leine führen können, müssen Sie ihm durch Ihre innere Einstellung und Ihr Selbstbewusstsein zeigen. Nur dann wird Ihr Hund Sie respektieren und Sie können die Leine locker in der Hand halten. Dann ist Ihre Mensch-Hund-Beziehung perfekt und die Leine dient Ihnen dazu, das Band, das zwischen Ihnen und Ihrem Hund besteht, nach außen sichtbar zu machen und dem Hund die Richtung zu zeigen, in die es gehen soll. Ich will hier nicht außer Acht lassen, dass die Leine, sofern der Mensch sie falsch einsetzt, für den Hund durchaus etwas Negatives ist. Das liegt sehr oft daran, dass manche Menschen den Hund im falschen Moment an die Leine nehmen. Möchten Sie zum Beispiel zum Spaziergang aufbrechen und Ihr Hund ist sehr aufgeregt, ist das nicht der richtige Zeitpunkt, ihn anzuleinen. Denn dann bedeutet die Leine ebenfalls nur Aufregung. Und die nimmt der Hund mit auf die Straße.
In manchen Großstädten gibt es mittlerweile die Unterstützung von Gassigehern. Man kann beobachten, dass diese Menschen häufig mit bis zu zehn Hunden auf einmal durch die Stadt spazieren gehen. Die Hunde, die sie führen, sind untereinander freundlich und fühlen sich alle sicher. Sie orientieren sich an den Menschen und halten an jeder Ampel. So meistern sie in der Gruppe den Stadtverkehr, laute Kinder, Fahrradfahrer, Jogger und alle möglichen Hundebegegnungen. Obwohl diese Hunde alle an der Leine sind, ziehen sie nicht, wie sie es vielleicht normalerweise bei ihrem Besitzer tun würden. Sie merken, dass dieser Mensch für sie die Verantwortung trägt und sie sich bei ihm sicher fühlen. Viele Menschen, die die Gassigeher beobachten, fragen sich dann: Wie kann das sein, wie kann dieser Mensch mit zehn Hunden an der Leine ohne Ziehen und ohne Probleme durch die Stadt laufen? Die Antwort darauf ist nicht so kompliziert, wie man denken könnte. Dieser Mensch hat ein Ziel, er trägt die Verantwortung für jeden einzelnen Hund und die Gruppe. Dieser Mensch hat die Kenntnis, was ein Hund ist. Er lässt sich nicht von falscher Freiheit beeindrucken. Dieser Mensch ist überzeugt von dem, was er macht, und er weiß, dass es den Hunden guttut. Es ist für ihn normal, jeden Tag einen neuen Hund in seine Gruppe einzuführen. Dazu benutzt er eine klare Struktur. Nur so können alle gemeinsam miteinander klarkommen. Dieser Mensch hat kein schlechtes Gewissen und fühlt sich gut damit, diese Struktur für das positive Gefühl innerhalb der Gruppe mithilfe der Leine zu nutzen.
Wenn Sie Ihren Hund einmal genau beobachten, können Sie an seiner Reaktion sofort erkennen, ob Sie ihn tatsächlich ruhig und sicher führen. Dann läuft er perfekt an der Leine. Das ist der Dank dafür, dass Sie es richtig machen.