Die schwere Last der Liebe

Ein etwas übergewichtiger Hund liegt fröhlich auf dem Rücken und leckt sich mit der Zunge über sein Maul
DOGandTRAVEL Online-Redaktion Sonntag, 24. Dezember 2023 von DOGandTRAVEL Online-Redaktion

Wie Übergewicht unsere Haustiere krank macht

Die schwere last der Liebe

Übergewicht bei Haustieren nimmt echt extreme Ausmaße an. Aktuelle Statistiken belegen, dass aktuell etwa 50 Prozent aller Hunde und Katzen von Übergewicht betroffen sind – und dieser Trend nimmt stetig zu. Doch Übergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Schäden bei den Tieren verursachen. In der Tat sind Übergewicht und falsche Fütterung mittlerweile eine der häufigsten Ursachen für Krankheiten bei Hunden und Katzen. Die Liste der möglichen Folgen ist lang und beunruhigend:

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  • Kürzere Lebenserwartung und geschwächtes Immunsystem: Übergewichtige Tiere haben oft eine verkürzte Lebensdauer und sind anfälliger für Infektionen und Krankheiten.

  • Höheres Risiko für Krankheiten wie Arthrose: Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke und kann zu schmerzhaften Erkrankungen wie Arthrose führen.

  • Herz- und Kreislauferkrankungen: Übergewichtige Tiere haben ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Bluthochdruck und andere Probleme im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System.

  • Atemwegserkrankungen: Das erhöhte Gewicht kann die Atmung beeinträchtigen und zu Atemwegserkrankungen wie Asthma führen.

  • Höheres Operationsrisiko: Übergewichtige Tiere haben ein höheres Risiko bei Operationen aufgrund der erschwerten Narkoseverabreichung und Wundheilung.

  • Insulinresistenz: Übergewicht kann zu einer Insulinresistenz führen, was wiederum das Risiko für Diabetes erhöht.

  • Fettstoffwechselstörungen und Pankreatitis: Übergewicht kann Störungen im Fettstoffwechsel verursachen und das Risiko für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) erhöhen.

  • Schilddrüsenerkrankungen: Übergewicht kann die Funktion der Schilddrüse beeinflussen und zu Störungen führen.

  • Tumore (z.B. Brusttumore): Überschüssiges Fettgewebe kann das Risiko für verschiedene Tumorarten erhöhen, einschließlich Brusttumoren bei weiblichen Tieren.

  • Erkrankungen des Harn- und Geschlechtsapparats: Übergewicht kann zu Problemen im Harn- und Geschlechtsapparat führen, wie z.B. Harnsteine oder Entzündungen der Blase.

  • Hauterkrankungen: Übergewichtige Tiere sind anfälliger für Hauterkrankungen, wie z.B. Hot Spots oder Pilzinfektionen.

  • Chronisch entzündliche Erkrankungen: Übergewicht kann zu chronischen Entzündungen im Körper führen, was das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöht.

Anzeichen, an denen Sie erkennen können, dass der eigene Hund übergewichtig ist:

  • Mangelnde Taille: Bei Hunden sollte von oben gesehen hinter den Rippen eine erkennbare Taille sichtbar sein. Fehlt diese Taille, könnte das auf Übergewicht hinweisen.

  • Rippen nicht fühlbar: Wenn man die Rippen des Hundes nicht leicht fühlen kann, ohne starken Druck auszuüben, könnte das ein Zeichen für zu viel Fettgewebe sein.

  • Trägheit: Ein Hund, der früher aktiv war und jetzt wenig Interesse an Bewegung zeigt oder schnell ermüdet, könnte übergewichtig sein.

  • Schwierigkeiten bei der Fortbewegung: Übergewicht kann zu Gelenkproblemen führen, die sich in einem steifen Gang oder Schwierigkeiten beim Aufstehen zeigen können.

  • Schnelle Ermüdung: Übergewichtige Hunde können bei Spaziergängen oder Spielzeiten schneller als üblich ermüden.

  • Kurzatmigkeit: Ein Hund, der nach geringer Anstrengung hechelt oder Atemprobleme hat, kann übergewichtig sein.

  • Verändertes Aussehen: Wenn ein Hund „pummelig“ aussieht oder ein hängender Bauch sichtbar ist, kann dies auf Übergewicht hindeuten.

  • Verhaltensänderungen: Übergewichtige Hunde können eine Veränderung im Verhalten zeigen, wie z.B. weniger Interesse an Spielen oder Interaktionen.

  • Schwierigkeiten beim Putzen: Wenn ein Hund Schwierigkeiten hat, bestimmte Körperbereiche zu erreichen, um sich zu putzen, kann dies durch zusätzliches Gewicht verursacht sein.

  • Eine offensichtliche Zunahme des Körpergewichts oder eine Veränderung in der Passform des Halsbands oder des Geschirrs kann auf eine Gewichtszunahme hindeuten.

Angesichts dieser alarmierenden Konsequenzen fordern Tierärzte und eine verstärkte Anerkennung von Übergewicht bei Haustieren als ernsthaftes Problem. Es ist von großer Bedeutung, dass Tierhalter über die geeigneten Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Übergewicht informiert werden.

Die Sensibilisierung der Tierhalter ist ein erster wichtiger Schritt. Oftmals erkennen Tierhalter nicht, dass ihr geliebtes Haustier übergewichtig ist. Laut einer aktuellen Umfrage glauben 87 Prozent der Hundehalter, dass ihr Hund ein normales Gewicht hat, während nur 8 Prozent der Meinung sind, dass ihr Hund zu dick ist (Quelle: Forsa/Uelzener August 2022).

Es liegt in der Verantwortung der Tierärzte, die Tierhalter über die möglichen Folgen von Übergewicht aufzuklären und ihnen geeignete Maßnahmen zur Gewichtsreduktion zu erklären. Letztendlich liegt es jedoch in der Verantwortung der Tierhalter selbst, die notwendigen Schritte einzuleiten, um das Gewicht ihres Hundes zu reduzieren.

Kampf den Kilos

  • Ist Ihr Hund außer Puste, bevor das Stöckchen den Boden berührt? Hier sind einige Tipps, wie Ihr Hund überschüssige Pfunde los wird.

  • Geduld haben: Eine Gewichtsreduktion bei Hunden sollte langsam und stetig erfolgen, um die Gesundheit des Hundes nicht zu gefährden. Lassen Sie den Hund niemals hungern.

  • Kalorien zählen: Ermitteln Sie, wie viele Kalorien Ihr Hund täglich benötigt und stellen Sie sicher, dass Sie diese Menge nicht überschreiten. Die meisten Futterpackungen enthalten Anweisungen für durchschnittlich aktive Hunde, daher ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes zu berücksichtigen.

  • Futterqualität ändern: Wechseln Sie zu einem hochwertigen Futter mit niedrigem Kohlenhydrat- und hohem Proteingehalt. Fügen Sie der Ernährung Ihres Hundes Ballaststoffe hinzu, um das Sättigungsgefühl zu erhöhen und die Verdauung zu verbessern

  • Belohnungen überdenken: Belohnen Sie Ihren Hund mit Spiel und Spaß statt mit Futter, um die Bindung zu stärken, ohne zusätzliche Kalorien beizutragen

  • Regelmäßige Wiegevorgänge: Wiegen Sie Ihren Hund monatlich, um den Fortschritt zu verfolgen und die Ernährung bei Bedarf anzupassen.

  • Interaktive Futterspender verwenden: Verwenden Sie Slow-Feed-Näpfe oder Snack-Bälle, um die Fressgeschwindigkeit zu reduzieren und Ihrem Hund zu helfen, sich schneller satt zu fühlen

  • Ernährungstagebuch führen: Notieren Sie alles, was Ihr Hund isst, einschließlich aller Leckerlis und zusätzlichen Happen, um ein Bewusstsein für die tatsächliche Futtermenge zu schaffen.

  • Gesunde Leckerlis: Verwenden Sie gesunde Alternativen wie Karotten oder Apfelstücke anstelle von fetthaltigen Snacks und reduzieren Sie die Gesamtmenge der Leckerlis auf weniger als zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr.

  • Gemeinsame Spaziergänge: Treten Sie einer Hundewandergruppe bei oder organisieren Sie regelmäßige Treffen mit anderen Hundebesitzern, um soziale Interaktion und Bewegung zu fördern.

  • Schwimmen: Falls Ihr Hund gern schwimmt, ist dies eine hervorragende Übung, um Gewicht zu verlieren, da sie die Gelenke weniger belastet.

  • Futterumstellung langsam vornehmen: Wenn Sie das Futter wechseln, tun Sie dies schrittweise über einen Zeitraum von mindestens einer Woche, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden.

  • Tierarztbesuche zur Nachkontrolle: Planen Sie regelmäßige Nachuntersuchungen mit Ihrem Tierarzt, um den Gewichtsverlust zu überwachen und die Gesundheit Ihres Hundes zu gewährleisten.

Der erste Schritt zur Gewichtsreduktion besteht in ausreichender Bewegung. Regelmäßige Spaziergänge, Spielzeiten und andere Formen körperlicher Aktivität sind von entscheidender Bedeutung, um überschüssige Kalorien zu verbrennen und die Fitness des Tieres zu verbessern.

Neben Bewegung spielt auch die richtige Fütterung eine wichtige Rolle. Eine artgerechte Fütterung zielt darauf ab, eine optimale Versorgung des Tieres mit allen erforderlichen Nährstoffen sicherzustellen, unabhängig davon, ob das Tier übergewichtig oder untergewichtig ist. Die Futtermenge sollte individuell festgelegt werden, da unterschiedliche Tiere das Futter unterschiedlich gut verwerten. Bei Hunden beispielsweise haben große Rassen oft eine niedrigere Futterverwertung als kleine Rassen. Bei Übergewicht ist es wichtig, die Energiezufuhr durch das Futter zu reduzieren. Dies kann erreicht werden, indem man die Futtermenge verringert oder auf energieärmeres Futter umsteigt. Regelmäßiges Wiegen des Tieres und feste Fütterungszeiten können dabei helfen, den Überblick über die Futteraufnahme zu behalten.

Bei starkem Übergewicht allein reichen diese Maßnahmen oft nicht aus. In solchen Fällen können spezielle Diäten mit einem höheren Proteingehalt und einem niedrigeren Fettgehalt helfen, das Gewicht zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, solche Diäten nur bei gesunden Tieren und unter tierärztlicher Kontrolle einzusetzen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Futter energieärmer zu gestalten, indem Ballaststoffe hinzugefügt werden. Ballaststoffe sorgen für ein besseres Sättigungsgefühl und ermöglichen es, eine größere Menge an Futter zu füttern, ohne die Kalorienzufuhr zu erhöhen.

Um den Erfolg einer Adipositastherapie zu gewährleisten, ist es unerlässlich, dass das Tier sich mehr bewegt. Regelmäßige Bewegungseinheiten sollten in den Tagesablauf des Tieres integriert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Reduzierung der Futtermenge, eine Steigerung der körperlichen Aktivität und regelmäßiges Wiegen wichtige Elemente eines erfolgreichen Gewichtsmanagements bei Haustieren sind. Die Unterstützung durch einen Tierarzt ist dabei von großer Bedeutung. Darüber hinaus kann spezielles Diätfutter helfen, das Idealgewicht zu erreichen und langfristig zu halten.


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