veganes Hundefutter
Wie gesund ist es wirklich?
Die Frage, ob veganes Hundenahrung sinnvoll und gut ist, entzweit auch die Fachwelt. Die einen lehnen sie ab, weil sie komplett auf tierische Zutaten verzichtet. Die anderen halten eine Umstellung für ethisch geboten, etwa weil sie - wie 14 Prozent der Deutschen - sich selbst vegan oder vegetarisch ernähren oder weil der CO2-Fußabdruck des geliebten Vierbeiners erheblich günstiger ausfällt, weil Schlachttiere vor allem für das Treibhausgas Methan verantwortlich sind. Doch ist das Ganze nur eine fixe Idee hipper Großstadtbewohner?
Unbestritten ist wohl, dass Hunde liebend gern auch mal eine Karotte, eine gekochte Kartoffel oder Obst verputzen. Doch (wann) ist es sinnvoll, den Hund komplett auf tierlose Ernährung umzustellen? ___STEADY_PAYWALL___
In einer im April dieses Jahres veröffentlichte Studie australischer Wissenschaftler wurden gut 2.500 Hundehalterinnen und Hundehalter befragt und anhand von sieben Kriterien (wie der Zahl der Tierarztbesuche, Medikamenteneinnahmen usw.) festgestellt, wie es um die Gesundheit ihrer Heimtiere bestellt ist – und zugleich, wie diese Hunde ernährt wurden. Gut die Hälfte, nämlich 54 Prozent, gaben ihren Lieblingen klassisches Futter, also Trocken- oder Feuchtfutter. Ein Drittel gab Barf-Futter den Vorrang und 13 Prozent erhielten vegane Nahrung.
Hunde, die mit herkömmlichem Futter gefüttert wurden, schienen im Ergebnis schlechter abzuschneiden, als diejenigen, die mit einer der beiden anderen Optionen gefüttert wurden. Hunde, die mit rohem Fleisch gefüttert wurden, schnitten wiederum etwas besser ab, als Hunde, die vegane Ernährung bekamen. Allerdings gibt es in dieser Stelle statistisch signifikante Unterschiede im Durchschnittsalter: Hunde, die „gebarft“ wurden, waren jünger. Diese Gruppe hat grundsätzlich schon eine bessere Gesundheit, als ihre älteren Artgenossen.
Der Prozentsatz der Hunde, bei denen Gesundheitsstörungen festgestellt wurden, lag bei 49 Prozent – davon 43 Prozent bei Hunden, die herkömmliches Fleisch erhielten, 43 Prozent bei Hunden, die roh und nur 36 Prozent bei Hunden, die vegan ernährt wurden.
Die Studie stellt außerdem fest, dass Ernährung mit rohem Fleisch mit Ernährungsrisiken verbunden sein kann, etwa weil Mangelerscheinungen aufgrund nicht ausgewogener Nährstoffe auftreten und außerdem Probleme mit Krankheitserregern entstehen können.
Aufteilung nach Ernährungsforden für Hunde, bei denen Gesundheitsstörungen festgestellt wurden
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Im Ergebnis deutet diese Studie darauf hin, dass die gesündeste Ernährungsweise für Hunde eine ernährungsphysiologisch gesunde vegane Kost ist.
Kritiker halten die Ergebnisse der von der Organisation „ProVeg International“ finanzierten Studie allerdings für begrenzt valide, etwa weil vor allem subjektive Einschätzungen der Halter herangezogen würden. Für aussagekräftigere Studien bräuchte man viel aufwändigere Untersuchungen, bei denen das Blut jedes einzelnen vierbeinigen Studienteilnehmers analysiert werden müsste.
Für andere ist die Sache klar. Immerhin steigen die Preise für Hundenahrung, insbesondere für fleischhaltige Futterteils rapide. Auch wenn veganes Futter von diesen Preissteigerungen natürlich nicht vollständig ausgenommen ist, ist diese bei Herstellern veganer Hundenahrung etwas geringer als bei fleischhaltigem Futter.
Für die einen ist vegane Hundeernährung eine bewusste Entscheidung, für andere ist sie das Mittel der Wahl, etwa wenn der Hund auf tierische Proteine allergisch reagiert.
Wie auch immer Sie Ihren Hund ernähren. Achten Sie auf eine ausgewogene Zusammensetzung und die richtige Menge und drauf, dass es Ihrem vierbeinigen Partner schmeckt.