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Sonntag, 18. Juni 2023

Die fünf schönsten Weitwanderwege Kärntens

The Big Five

Was alle Weitwanderwege in Kärnten gemeinsam haben: Die Begegnungen mit der Natur und außergewöhnlichen Menschen, begleitet von herrlichen Ausblicken, kulinarischen Überraschungen und kulturellen Entdeckungen. Zu den Gemeinsamkeiten zählen aber auch das milde Klima, viel Sonne und die unzähligen Einkehrmöglichkeiten in einer der Hütten am Weg. In Kärnten unterwegs zu sein bedeutet, ein Land zu entdecken, das von den Einflüssen des Alpen-Adria-Raumes geprägt ist.

Alle Weitwanderwege können in Teilen, einzelnen Etappen oder als Ganzes erkundet werden. Das Buchungscenter „Trail Angels“ bietet für alle Trails (außer dem Tauernhöhenweg) maßgeschneiderte Angebote inklusive Gepäck- und Shuttleservice sowie eine Trail-Hotline. Wer sich selbst um eine Unterkunft kümmern möchte, ist bei den Natur-Aktiv-Partnerbetrieben bestens aufgehoben: Die Spezialisten für Wanderreisen bieten Empfehlungen und Tipps für besondere Aktivitäten. Für eine grüne Anreise sorgt der Bahnhofshuttle; Wander-Transferangebote vor Ort runden das Angebot ab.

Vom Gletscher ans Meer: Alpe-Adria-Trail

Am Alpe-Adria-Trail sprechen die Zahlen für sich: Drei Länder und drei Kulturen in 43 Etappen auf rund 750 Kilometer und 52.000 Höhenmeter gilt es zu erkunden. Der Weg führt vom Fuße des majestätischen Großglockners ausgehend durch die Berg- und___STEADY_PAYWALL___ Seenlandschaft Kärntens nach Slowenien und Italien bis an die Adria nach Muggia bei Triest. Von den mächtigen Dreitausendern im Mölltal gelangt man über die sanften Nockberge bis zu den großen Kärntner Seen, um von dort weiter nach Slowenien durch den Triglav Nationalpark zu wandern. Neben der türkis-glitzernden Soča geht es immer weiter Richtung Süden, bis man langsam die hohen Berggipfel hinter sich lässt und sich inmitten prächtiger Weinreben im Friaul und der Goriška Brda wiederfindet. Bei Duino atmet man erstmals Meeresluft. Entlang des bekannten Rilkeweges führt der Weg nach Triest und weiter nach Muggia, dem Ziel dieser eindrucksvollen Reise.

Länge: 750 Kilometer, 43 Tagesetappen Start: Kaiser-Franz-Josefs Höhe bei Heiligenblut Ende: Muggia, Italien

Vom Berg zum See: Der Nockberge-Trail

Auf acht Tagesetappen erstreckt sich der Nockberge-Trail über sanfte Bergrücken und grüne Kuppen („Nocken“). Ausgehend vom Katschberg über die Bergregionen der Innerkrems, Turracher Höhe und Falkert führt der Weg durch Bad Kleinkirchheim bis an das Ufer des Millstätter Sees. Zu entspannten Stunden laden nicht nur die zwei Thermen in Bad Kleinkirchheim, sondern auch das Badehaus Millstätter See. Der Trail ist ein wahrer Alleskönner in Sachen Bergwandern und bringt Genusswanderer ins Herz des gleichnamigen UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge. Der Weg begeistert mit eindrucksvollen Gipfelsiegen - so bildet der Königsstuhl mit 2.336 Metern den höchsten Punkt des Trails. Die Unterkünfte entlang des Weges erfüllen unterschiedliche Ansprüche, das Spektrum reicht von einfachen Hütten über Pensionen bis zu komfortablen Hotels. Wer möchte, wird mit entspannenden Wellnessangeboten und regionalen Köstlichkeiten aus der Kärntner Alpe-Adria Küche verwöhnt. Der Trail ist sowohl für Geübte wie auch für genussorientierte Geher geeignet, dank der Bergbahnen lassen sich rasch und energiesparend Höhenmeter sammeln.

Länge: 128 Kilometer, 8 Tagesetappen Start: Katschberghöhe Ende: Seeboden am Millstätter See

Geschichte erleben am Geschichte erleben am Karnischen Höhenweg

Auf geschichtsträchtigem Boden sind Wanderer in den Karnischen Alpen unterwegs. Alte Stellungen und Bunker sowie ein Freilichtmuseum am Plöckenpass erinnern an die Zeit des Ersten Weltkrieges. Symbolhaft als „Via della pace - Friedensweg“ bezeichnet, verläuft der Karnische Höhenweg direkt am Gebirgskamm entlang der Grenze zwischen Österreich und Italien. Ausgehend von Sillian führt die 150 Kilometer lange Strecke bis nach Thörl-Maglern. Neben dem geschichtlichen Aspekt und der eindrucksvollen Landschaft – zwischen schroffen Gipfeln und einzigartigen Bergseen - ist dieser alpine Weg für Hobbygeologen ein „natürlicher Schaukasten“. Mit einem geschulten Blick finden sich Fossilien als Andenken.

Weg zu den Sternen: Karnische Milchstraße

Den Karnischen Höhenweg neu erleben kann man auf der Karnischen Milchstraße. Hier sind die bewirtschafteten Almen entlang des Höhenweges wie die Sterne auf der Milchstraße aufgefädelt. Die Bauern verarbeiten die Milch von den Almen direkt vor Ort – das Ergebnis ist der würzige Gailtaler Almkäse. Den Weg pflastern viele Geschichten - über die Entstehung der grandiosen Landschaft, über Verbindendes und Trennendes in Kriegs- und Friedenszeiten, aber vor allem über den Gailtaler Almkäse und die Menschen, die ihn seit Jahrhunderten produzieren. Die frische Milch und die Käseköstlichkeiten gibt in den urigen Almhütten.

Länge: 150 Kilometer, 8 bis 11 Tagesetappen Start: Silian in Osttirol Ende: Thörl-Maglern

Den Alpenkamm überschreiten: Tauernhöhenweg

Die Hohen Tauern - der imposante, ursprüngliche und gleichzeitig größte Nationalpark Österreichs - sind die Heimat des Tauernhöhenwegs, der trotz guter Erreichbarkeit recht anspruchsvoll ist. Wer sich ihn als alpines Abenteuer aussucht, hat eine Überschreitung des Alpenhauptkammes mit einem unfassbaren Panorama von Gipfeln mit über 3.000 Metern vor sich. Der Weg gilt als das Kronjuwel der Höhenwege und ist gleichzeitig ein echter Geheimtipp für mehrtägige Hüttentouren. Sechs Tagesetappen sind zu meistern, aufgrund des Geländes und Wegverlaufs sollte man als Alpinist genügend Erfahrung mitbringen, gepaart mit einer guten Grundkondition und Schwindelfreiheit. Die einzelnen Etappen erfordern ein hohes Maß an Trittsicherheit. Kurze, am Seil gesicherte Gratpassagen sind ebenso zu bewältigen wie ein nicht ungefährlicher, aber sehr eindrucksvoller, vergletscherter Abschnitt. Wer sich diesen Weg allein nicht zutraut, kann sich in die Obhut eines staatlich geprüften Bergführers begeben. Viele Bergfreunde, die den Tauernhöhenweg für sich entdeckt haben, schätzen die gute Infrastruktur und dass die Wege nicht überlaufen sind. Wandergenuss inmitten der Einsamkeit der Berge ist hier kein Wunschtraum, sondern Wirklichkeit. Mit den Worten eines Poeten gesprochen: Eine Komposition der Berge, dirigiert von der Natur.

Länge: 60 Kilometer, 6 Tagesetappe

Start: Glocknerhaus, Großglockner Hochalpenstraße

Ende: Kölnbreinsperre, Maltatal

Die Sonnenseiten entdecken am Panoramaweg Südalpen

Die mystischen Karawanken, weitläufige Almen und sagenumwobene Gesteinsformationen prägen die Etappen dieses sonnenverwöhnten Weges in Südkärnten. Die kulturelle Geschichte der ehemaligen Grenzregion zu Jugoslawien und die Vergangenheit des Bergbaus entlang des Weges sind allgegenwärtig. Heute verbindet der Panoramaweg Südalpen drei Kulturen (Friaul, Slowenien und Kärnten) zu einem unvergesslichen Wandererlebnis. Der 286 Kilometer lange Weg erstreckt sich von Thörl-Maglern an der italienischen Grenze über den majestätischen Mittagskogel westwärts durch das verwunschene Boden- und das wilde Bärental hin zum weit über das Laibacher Feld und die Julischen Alpen blickenden Hochstuhl (2.237 Meter). Weiter geht es entlang der spektakulären Koschuta-Wand hinauf auf den Hochobir. Es folgt ein südlicher Abstecher nach Slowenien und die Weiterwanderung über Bleiburg und Lavamünd nordwärts auf den sanften Rücken der Saualpe über das Klippitztörl bis zum Endpunkt und höchsten Berg des Trails, des Zirbitzkogel (2.396 Meter). Am Weg liegen atemberaubende Bergwelten (z.B. Etappe 9 mit aussichtsreicher Hochobir-Überschreitung), malerische Städtchen voller mediterraner Lebensfreude, kulinarische Freuden und jede Menge kulturelle Besonderheiten (z. B. Werner Berg Museum Bleiburg oder Benediktinerstift St. Paul/Lavanttal). Der Panoramaweg Südkärnten verbindet aber auch Berge und Seen in faszinierender Weise. In Südkärnten besonders lohnend sind entspannte Stunden an den wärmsten Badeseen Kärntens, allen voran am im Sommer bis zu 28 Grad warmen Klopeiner See. Das hier vor kurzem eröffnete Badehaus verspricht zusätzlich Wellness pur. Nur einen Katzensprung vom kleinen Pirkdorfer See entfernt liegt die Petzen. Gut erreichbar über eine Kabinenbahn gelangen Wanderer zum neuen Geo.Dom auf 1.700 Meter Seehöhe. Nach einem Besuch des multifunktionalen Besucherzentrums des Karawanken UNESCO Global Geopark sollte man keineswegs einen Einkehrschwung im Panoramarestaurant „oben“ versäumen.

Länge: 286 Kilometer, 20 Tagesetappen

Start: Thörl-Maglern

Ende: Tonnerhütte / Zirbitzkogel


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